Schmehausen Hausnummer 11, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im Dezember 1983
Informant: Fritz Hörenbaum
Hausstelle: Heinrich Hörenbaum, Landwirt plattdeutsch: „Hoienbäeum“
Haus Nr.: 11
Standort: Bis 1981 (Abbruch),
Flurbezeichnung: Heuernbaums Kamp, Flur: 1
An der ehem. Hörenstraße, heute – ab 1.1.1968 s.Zt. der Bildung der Großgemeinde Uentrop – Sumpmannsweg, auf der westlichen Seite und gegenüber der Hausstelle Fritz Paschen, Hsnr. 48, gelegen. Etwa 400m südlich des ehem. Hellweges, heute Lippestraße; westlich der Autobahn ca. 200m. Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, Kotten. Von dem ehem. in N/S-Richtung stehenden Ziegelfachwerkhaus mit beiderseitigem Spitzgiebel, ist 1930 der an der Nordseite befindliche Wohntrakt abgebrochen und ein massives Wohnhaus mit einen, beiderseitigem Walmdach neu errichtet worden. Baujahr: 1930
Maße: Länge 15m, Breite 12m,Höhe 15 m
Der südliche Teil des Fachwerkhauses mit den Stallungen und einer Dehlentür mit Vorschöpsel stand noch bis zum Abbruch.
Baujahr: 1726 Baumeister: König
Dehlenbalkeninschrift:
1726 den 26. Juni hat Michael Wilms genannt
Hörenbaum und Clara Catharina Sengers Eheleute
dis Haus aufbauen – alle die hier gehen aus und ein müssen Gott befohlen sein
Gott behüte dis Haus für Gefahr; Für Mord, Pest, Brand, Diebe uns bewahr.“
An der Südwestecke der Stallungen versetzt, war in gleicher N/S-Richtung eine Scheune in Ziegelfachwerk angebaut. In der Ecke der linken Dehlenseite und rechter Scheunenseite befand sich wie auf vielen Höfen, der Mistfall. Scheune und Giebelseite mit Dehle bildeten den Hofraum, an dessen Einfahrt von der Straße, heute noch eine dicke Eiche ihren Standort hat.
Baujahr: 1917 Baumeister: Paschen
Maße:Länge 12m, Breite 10m, Höhe 12m
Zufahrt: Haus- und Hofeinfahrt getrennt; direkt von der Hörenstraße, heute Sumpmannsweg.
Geschoßhöhe: Unten ca. 2,8m und oben ca. 2,70 m (neues Wohnhaus)
Größe: In ha des landw. Besitzes um 1940= 7,23 ha
Viehhaltung: 5 Kühe, 3 Rinder, 15 Schweine, 3 Sauen, 25 Ferkel, 20 Hühner, 2 Pferde, 1 Fohlen, dazu Hofhund und Katzen sowie während des Sommers Schwalben auf der Dehle.
Getreideertrag: Um 1950 pro ha ca. 30 dz, 1960 pro ha ca. 36 dz, 1983 pro ha ca. 40 dz
Bodenpunkte: Unbekannt, bester Boden war das „Schwarzeland“
Hauspersonal: 1940 -Knecht, 1.Magd, 1950: 1 Magd
Sonstiges: Ein (Zieh) Brunnen befand sich im Garten, nördlich des Wohnhauses. Obst- und Gemüsegarten lagen beide wie vor. Ein alter Backs, Baujahr unbekannt, stand weiter westlich des Wohnhauses. In dem darin befindlichen Backofen wurde bis etwa 1950 Brot gebacken und Obst getrocknet. Erwähnt sei hierzu, dass der heutige Bäcker Klauke in Uentrop, d.h. der Vater des jetzigen Inhabers, zu Beginn seiner Tätigkeit nach dem Kriege in Uentrop, vorher war er in Soest
Selbständig gewesen; zunächst in Hörenbaums Backofen in Schmehausen die ersten Brote für die Kundschaft backte. Frau Klauke war eine geborene Hörenbaum aus Uentrop Verwandschaft. Aus dem Hause Hörenbaum Schmehausen stammen die beiden ehem. Sattlermeister, Ludwig Hörenbaum in Uentrop, Hsnr. 97 und sein Bruder Heinrich Hörenbaum in Werries (Maximilian). Letzterer war im Volksmund unter dem Namen “Hein von Max „bekannt.
Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern, Nr. 583 danach waren um 1822 vorhanden an Gebäuden: Wohnhaus und Scheune; Bewohner: Hörenbaum Franz Ev. Kirchenarchiv Uentrop, Akte 14 vom 15.10.1873, Hörenbaum Schmehausen, Hsnr. 11:
Schreiben über die Schenkung einer Bibel aus Anlaß der „Goldenen Hochzeit“ von „Ihre Majestät die Königin-Witwe“ Potsdam den 15.Okt. 1873, an die Eheleute Hörenbaum in Schmehausen, durch Pfarrer Neuhaus. (Johann Franz Heinrich Hörenbaum, geb. 20. Sept. 1794 verheiratet 23. Okt. 1823 mit Louisa Sophia Maria Elisabeth geb. Müller im Hagen, Lütke-Uentrop, geb. 30. Aug. 1804
Nach dem Verkauf ihrer Besitzung in Schmehausen an die Stadt Hamm, siedelte die Familie Hörenbaum 1981/82 nach Haaren über und bewirtschaftete nun den erworbenen ehem. Hof Kleine (früher Hokamp ) Hausnr. 4.